Novembergedanken

03.11.2019 / 45

November – ein Jahr geht zu Ende, ein Frühling, ein Sommer sind vorbei, der Herbst zeigt deutlich seine Spuren, der Winter steht vor der Tür. Abgeerntet die Felder, entlaubt die Bäume, Rückzug und Sterben kennzeichnet die Natur in dieser Zeit. Der Herbst ist eine Zeit, in der die Menschen früher vieles für den Winter eingelagert haben, in der auch manche Tiere ihre Wintervorräte anlegen, eine Zeit aber auch, in der das Loslassen ein Thema wird, das Reifen und Welken, das Ernten und Vergehen.

 

Der November beginnt mit der Erinnerung an unsere Verstorbenen, manchmal mit noch frischen Wunden, oft mit einer leisen Melancholie, meist mit Dank. Der Volkstrauertag passt in diese herbstliche Stimmung mit seinen Nebeltagen, ebenso für die evangelischen Christen der Totensonntag. Es ist eine nachdenkliche Zeit, in der wir Fragen nachgehen: Was bleibt über den Tod hinaus? Was hält uns weiterhin innerlich miteinander verbunden? Bleibt uns im Herbst des Lebens nur die Zufriedenheit, wirklich gelebt zu haben und so auch in Frieden gehen zu können?
Antwort erhalten wir Sonntag für Sonntag, wenn wir mit dem auferstandenen Christus das Leben feiern, das Gott für uns bereithält. Die Liebe, die uns zu Beginn unseres Lebens gewollt hat, trägt auch im Sterben. Dem Herbst des Vergehens und dem Winter des Todes folgt ein ewiger Frühling. Die Schönheit des Herbstes mit dem Farbenrausch der bunten Blätter und dem Reichtum der Früchte lässt uns etwas von dem ahnen, was uns erwartet.